Eine Wolke, die einer anderen ins Ohr tuschelt

 

 

Über meinen Vater... über mich sage ich

zu einer Wolke, die einer anderen zutuschelt:

Der junge Mann pflanzte das Gedicht im Wasserkrug an.

Die Hand der jungen Frau trieb aus auf dem Stein.

Auf den Stein des Propheten setzte mich ein anderer Stein.

 

Pass auf, mein Junge,

auf einem provisorischen Lager findet das Gedicht keinen Schlaf,

baue nicht auf Wasser.

Das weise Meer wirst du künftig nicht mehr in die Irre führen, mein Sohn,

sagt der Vater

und schweigt.

In seinen Augen erlischt der Himmel erneut.

 

Ich aber sehe:

Das Meer ergießt sich auf ihr Kleid,

das Meer gibt seine würdigen Haltung auf,

zieht vorbei an denen, die ins Café geflüchtet sind.

Vater...

Das Meer steigt aus den Kleidern,

begibt sich als Tourist ins Gedicht,

kippt den Kaffee der Klarheit ins Wortgewirr.

 

Das Meer tritt aus dem Hafen, wandelt umher,

lächelnd,

schlicht, elegant.

Es zieht den Sonnabend am Ohr,

entreißt ihm jeden Zigarettenstummel,

stößt ihn in den Kalender zurück.

 

Und das Meer...

Hast du die Segel nicht gesetzt?

Ich sage:

Dem jungen Mann, o Vater, ist die Wolke ins Café gefolgt,

der Zeiger seines Herzens verfing sich im Gestirn.

Das, o Vater,

ist die Geschichte einer Wolke,

die ins Wortwasser sank.

 

Und du? Hast du das geglaubt?

Der junge Mann, o Vater,

pflanzte das Gedicht im Wasserkrug an.

Die junge Frau, o Vater,

aber saß daneben und nähte sich einen eigenen Himmel.

Zaghaft wie wir hängt sie ihren Träumen nach.

Ihr Gott steigt in ihre Hand hinab,

mit der anderen deckt sie ihn zu, und er schläft ein.

 

Das ist die Geschichte einer Wolke,

die ins Wortwasser sank.

 

 

Aus dem Arabischen von Leila Chammaa